Dienstag, 26. September 2017

Vier Monate Australien

Die Zeit rennt - Seit vier Monaten sind wir nun hier.
Um ehrlich zu sein kommt es mir nicht wirklich wie vier Monate vor, denn gefühlt habe ich doch gerade erst meiner Familie und meinen Freunden Goodbye gesagt.
Hier hat sich ziemlich viel verändert. Wie einige sicherlich mitbekommen haben, sind wir endlich in unsere eigenen vier Wände gezogen. Ihr könnt gar nicht glauben wie schön es ist wieder alleine zu wohnen. Natürlich sind wir unendlich dankbar, dass uns unsere Familie die letzten Monate aufgenommen hat aber wenn man gewöhnt ist, seinen eigenen Haushalt zu haben, schränkt es einen doch ein.
... und täglich grüßt das Känguru
Mit unserem Haus sind wir total zu Frieden. Ich mag es hier in Yarrabilba (so heißt die area) sehr, denn im Gegensatz zu Bremen leben wir nun eher ländlich. Verlässt man das Wohngebiet, kommen für die nächsten 30km fast nur Felder, Flüsse & Wälder. Ca. 20 Minuten entfernt liegen die Tamborine Mountains und auch die sagenhafte Gold Coast ist für australische Verhältnisse nur noch ein Katzensprung. Natürlich sind die Wege nun etwas länger aber es stört uns nicht, denn die Ruhe hier ist einmalig. Außerdem gibt es viele Möglichkeiten um mit seinem Hund spazieren zu gehen, für uns ebenfalls optimal. Hach, ich freue mich einfach und wünschte ich könnte es in meinen Bildern nur ansatzweise so gut vermitteln.
Was ist sonst passiert?!
Mein Englischkurs läuft wirklich gut. Am Anfang war ich alles andere als begeistert. Ich fand die Leute komisch, den Lehrer doof und verstand absolut nichts. Jetzt, knapp zwei Monate später, ist es das komplette Gegenteil. Meine Klasse ist super und wir haben unfassbar viel Spaß zusammen. Unsere Unterhaltung sind manchmal, durch die Sprachbarriere, einmalig. Mein Lehrer & ich gewöhnten uns ebenfalls langsam aneinander und als er zum Ende des terms verkündete, eine drei monatige Pause einzulegen war die Traurigkeit groß. Ich bin und bleibe einfach ein Gewöhnungstier und hasse neue Situationen. 
Besonders Stolz bin ich auf mein Essay, was ich mit Bestnote beendet habe. Am Anfang hätte ich mir nie vorstellen können ein ganzes Essay auf englisch zu schreiben aber nach der Trotzphase fing ich an mich reinzuknien und so wurde es ein kleines Meisterwerk (für mich). Das Thema war übrigens "Should be banned smoking in all public places".
Ich habe mich übrigens dazu entschieden einen weiteren term zu besuchen, denn noch fühle ich mich nicht bereit für ein Vorstellungsgespräch. Zu groß ist die Angst vor einer Blamage. Zwar kann ich mittlerweile fast alles lesen und verstehen aber Unterhaltungen zu folgen ist zeitweilig noch schwer. Natürlich würde es besser werden, wenn ich arbeiten würde und jeden Tag englisch reden müsste aber ich kann mich noch nicht überwinden. Viele Australier versichern mir immer wieder, das mein Englisch gut sei aber die Perfektionisten in mir möchte mehr. Ich befinde mich momentan einfach in einem kleinen Teufelskreis - it is how it is!
Milo, der sich ebenfalls wohl fühlt
Pascal hingegen ist in seiner Arbeit total aufgegangen. Nach wie vor entpuppt sich diese Arbeitsstelle als absoluter Glücksgriff.
Das einzige was momentan leider noch fehlt sind soziale Kontakte. Es ist irgendwie nicht so einfach Freunde zu finden. Ich hoffe einfach mal, das sich in naher Zukunft was ergibt.
Ansonsten kann ich nur nochmals betonen, das unsere Auswanderung die beste Entscheidung war.
Hugs and kisses,
Franzi

Dienstag, 4. Juli 2017

Mein Juni

Hallo meine Lieben,
wie ihr seht hat sich einiges geändert. Ich bin mit meinem Blog umgezogen & hoffe das ich nun hier, bei Blogger, zufriedener bin.Eigentlich wollte ich regelmäßig Wochenrückblicke schreiben, allerdings ist mir das zu stressig und so habe ich beschlossen, dass ein Monatsrückblick sinnvoller ist.
Der Juni, der zugleich auch unser erster voller Monat in Australien war, ist vorbei. Bei uns hat sich einiges getan und alle Etappenziele wurden erreicht.
Uns geht es gut
Direkt am Monatsanfang (oder war das Ende Mai? Ich weiß es nicht mehr genau.) hat Pascal einen Job in seinem gelernten Beruf gefunden. Der Arbeitgeber ist wirklich Top und auch die Kollegen sind sehr nett. Uns beiden ist ein großer Stein vom Herzen gefallen, denn finanziell brauchten wir keine Angst mehr zu haben. Natürlich sind wir mit einem guten Puffer nach Australien gekommen aber nie war das Ziel, davon zu leben.
Bei mir hingegen sah es etwas ruhiger aus, denn mein Englischkurs an der Volkshochschule beginnt erst Mitte Juli.
Durch unser Visa habe ich Anrecht auf einen Englischkurs, der vom Gouvernement bezahlt wird. Das ist total praktisch. Am Montag (03.07.) hatte ich immerhin schon mal meinen Einstellungstest.
Ansonsten habe ich viel australisches und englisches Fernsehen geschaut. Kindersendungen wie Pepper Pig, Sesamstraße und Co (ich bin jetzt voll drin) waren natürlich auch dabei.
Ausflug an die Küste
An den Wochenenden sind Pascal und ich fast wöchentlich mit Milo an die Küste gefahren. Das ist wirklich Balsam für die Seele. Dabei ist mir noch einmal klar geworden, dass ich genau das wollte. Ich hatte immer dieses eine Bild von Pascal, Milo und mir am Strand vor Augen. Am schönsten war es Milo zu beobachten, denn der hatte wirklich Spaß und hat das erste Mal in seinem Leben Meer gesehen.
Anfang des Monats hatte auch mein erstes "Instagramdate" mit Julia. Die Liebe lebt ebenfalls hier und hatte mich damals angeschrieben. Gott, war ich froh schon jemanden in der neuen Heimat "zu kennen". Zusammen mit unseren Männern und Hunden haben wir einen wunderbaren Vormittag im Park verbracht.
Ansonsten haben wir viel die Gegend erkundet. Waren chic essen, bummeln in den verschiedenen Einkaufzentren oder haben was mit der Familie unternommen.
Gerade letztes Wochenende waren wir alle zusammen Minigolf spielen. Lange hatte ich nicht so einen Spaß.
Ausbeute beim shopping ;)
Seit zwei Wochen besuche ich jeden Freitag eine "English Conversation" in der Bibliothek um mein Englisch zu verbessern. Regelmäßiges reden und Austauschen ist einfach das A&O. Am Anfang war ich etwas schüchtern aber das hat sich ziemlich schnell gelegt. Dort sitzen so viele verschiedene Leute, die kaum Englisch sprechen können und doch, haben wir kaum Verständigungsprobleme. Ich mag den Kurs und die Menschen ziemlich gerne.
Milo geht es ebenfalls gut
Mitte des Monats haben wir uns ebenfalls im Gym angemeldet. Für mich war das ein kleiner Befreiungsschlag, denn Gym bedeutet für mich gleichzeitig Alltag. Ich mache gerne Sport und die letzten 1 1/2 Monate hat es mir wahnsinnig gefehlt. Ich muss nicht mal alleine gehen, denn die Frau von Pascals Cousin ist mindestens genauso engagiert wie ich.
Übrigens, ich habe keine Angst mehr vor dem Autofahren. Zwar habe ich mich bis heute erfolgreich vor Autobahn und Co gedrückt aber ich verzweifel nicht mehr, sobald ich am Steuer sitze. Es ist einfach Gewöhnungssache.
Wie ihr seht läuft unser Leben bis dato ganz gut. Ich bereue diesen Schritt absolut nicht & genieße momentan einfach die vielen neuen Eindrücke.
Bis ganz bald,
eure Franzi

Heimweh

Gerade kam ein Paket von meinem Bruder an. Drin war ein wunderschönes Fotobuch über unsere letzten Tage in Deutschland. Ich kann euch sagen, nie war Heimweh schlimmer als jetzt gerade.
Das Fotobuch
Ich werde häufig gefragt, ob ich gar kein Heimweh habe. Natürlich habe ich Heimweh, sehr sogar aber der Drang nach Freiheit und Selbstentfaltung ist größer. Ich war schon immer der Typ, der nie unerträgliches Heimweh hatte. Ich war die erste die im Bus zur Klassenfahrt saß und die letzte die auf dem Rückweg einstieg. Ich schrieb nie Briefe nach Hause und musste niemals von irgendeiner Freizeit vorzeitig abgeholt werden. Ich glaube es gibt zwei verschiedene Typen, die einen, wie ich, die mit Heimweh umgehen können. Natürlich schmerzt es aber man kann sich losreißen. Die anderen sind diejenigen, die in der Nähe ihrer Wurzeln bleiben und sich nie vorstellen könnten ihre Familie zu verlassen.
Eventuell spiegeln sich meine beiden Großväter auch ein Stück in mir wieder, denn beide waren in jüngeren Jahren immer unterwegs. Der eine war Geschäftsmann und fuhr in sämtliche europäischen Großstädte und der andere war Soldat bei der Marine.
Ich kann euch meinen Drang nach Freiheit nicht erklären, er ist einfach da. Ich habe Pascal und Milo, das ist mein Hafen, die brauche ich zum leben. Ich gehöre trotz der Entfernung immer noch zu meiner Familie, denn nur weil man auf einem anderen Kontinent ist, gehört man nicht weniger dazu.
Abschied von Papa am Flughafen
Jetzt gerade ist das Heimweh trotzdem unerträglich, ich sehe die Bilder unseres Abschieds, ich sehe meine Oma und denke an die letzten Worte, die sie mir am Flughafen gesagt hat. Ja, ich weine. Ich weine gerade und auch sonst. Meistens wenn ich abends im Bett liege und mir Bilder von Familie und Freunden angucke. Weinen tut aber gut, denn überwiegend ist es danach besser. Am meistens vermisse ich die einfachen Dinge wie frühstücken mit Papa, spinnen mit meinen Geschwistern oder Salatdates mit Marta.
Abschied von Paul
Es gibt leider keine Formel wie man Heimweh umgehen oder bekämpfen kann, es überkommt einen einfach und man sollte es zulassen. Denn das macht einen menschlich. Pascal und ich reden viel über das Thema. Ich versuche 1-2 mal die Woche mit meiner Familie und meinen Freunden zu telefonieren. Meistens über Whats App. Gerade gestern konnte ich einfach meinen Bruder anrufen und die Verbindung hat wunderbare gehalten. Manchmal lege ich mich auch auf's Bett, schließe die Augen und höre Musik. Alles Dinge die einen für den Moment unheimlich helfen.
Ich möchte gar nicht unbedingt, das mein Heimweh weniger wird denn so bleibt meine Familie real für mich.
Ich freue mich wahnsinnig auf den Augenblick, wenn ich jeden einzelnen meiner Familie wieder in die Arme schließen kann. Ich merke gerade selber, wie wichtig diese kleinen Dinge im Leben sind.
Dieser Beitrag war ist wie eine kleine Selbsttherapie. Ich konnte mich von den traurigen Gedanken wirklich ablenken. Ich hoffe es gefällt euch!


Bis bald, eure Franzi

Wochenrückblick #2

Was sind schon zwei Wochen? Gefühlt nicht wirklich viel.
Unsere zweite Woche ist wie im Fluge vergangen und ich würde sagen dass unser Wochenziele erfüllt wurden.
Unser neues Auto
Montag, Dienstag und Mittwoch haben wir uns intensiv der Autosuche gewidmet. Schnell merkten Pascal und ich, das wir ziemlich verschiedene Ansichten vom ersten australischen Auto haben. Er wollte irgendein SUV Verschnitt haben und ich eher was kleines, kompaktes wie mein alter Fiat Punto aus Deutschland.
Wir einigten uns dann auf einen Hyundai i30. Das gute Stück hat uns 8000$ gekostet und hat 170.000km runter. Für australische Verhältnisse ist das relativ wenig.
Wir waren definitiv froh, nicht mehr so abhängig von anderen zu sein. Die zweite Hälfte haben wir mit viel Bürokram verbracht. Es wurden sämtliche Versicherungen abgeschlossen, ich habe meine Steuernummer erhalten und Milo wurde angemeldet. Das anmelden hier ist total günstig. Für einen kastrierten Rüden zahlen wir nur 10$.
Apropos Milo – Dem geht es blendend. Er begei
stert mich jeden Tag aufs neue. Es ist so schön zu sehen, wie wohl er sich draußen bzw. in einem Haus mit großen Garten fühlt. Ich liebe es, ihn einfach zu beobachten, wenn er in seiner eigenen Welt ist. Das ist wirklich die beste Bestätigung.
Seine Colitis, die er sich während der Quarantäne Zeit zugezogen hat, ist übrigens komplett ausgeheilt.
Mittwoch und Donnerstag kamen endlich unsere beiden Pakete aus Deutschland an. Dort haben wir einige wichtige (oder auch unwichtigere) Dinge importiert. Unter anderem diverse Jacken und Schuhe von mir, Tupperware, Sportsachen und jede Menge Fotos und Erinnerungen.
Leider ist das eine Paket komplett Nass geworden und einige Bücher waren komplett hinüber. Danke DHL für den vorzüglichen Service, nicht.
Freitag waren wir bei Ikea um etwas Ordnung in unsere kleinen vier Wände zu bringen.Wir haben ja für die ersten Monate ein Zimmer bei unserer Familie bekommen. Dafür sind wir total dankbar. Irgendwie war es total komisch, als wir den Laden betreten haben. Hätte ich nicht gewusst, das wir in Australien sind, hätte ich gedacht ich stehe beim heimischen Ikea in Brinkum.
Wir kauften uns zwei Faltschränke (Ikea Breim), die wir später sicherlich noch für andere Dinge nutzen können. Erstmal erfüllen sie aber den sinnvollen Zweck. Zu Hause habe ich dann direkt mit dem Aufbau (ok, das war Pascals Part) und dem einräumen begonnen. Ich bin ein kleiner Ordnungsfanatiker und hasse Unordnung. Seitdem alles chic ist, fühle ich mich nochmal eine ganze Ecke wohler.
Samstag bin ich todesmutig mit Pascal losgefahren um endlich Autofahren zu üben. Ihr glaubt es nicht Leute aber dieser Linksverkehr überfordert meine Synapsen. Ich fahre ständig zu weit links und Pascal muss ständig „Achtung Bordstein“ schreien. Nach zwei Stunden wurde ich dann aber sicherer. Bis ich allerdings im richtigen, stressigen Verkehr fahren werde kann ruhig noch eine Woche vergehen. Meister fallen halt nicht vom Himmel. Ich muss dazu sagen, dass ich mich auch erstmal an die Automatikschaltung gewöhnen muss. Ich bin bis dato immer manuell gefahren und finde es noch sehr befremdlich, den linken Fuß nicht mehr zu nutzen.
Den Sonntag haben wir mit unserer Familie im größten Shoppingcenter Brisbanes verbracht. Das war wirklich riesig und wir haben nicht geschafft, alle Geschäfte zu begutachten da um 16 Uhr die meisten Ladenschluss hatten. Es ist noch sehr ungewohnt, das die Geschäfte hier wirklich jeden Tag geöffnet haben. Man kann ständig losfahren und alles holen.
Als Tagesabschluss waren wir noch noch in einem lokalen Restaurant essen. Allerdings habe ich mein Essen nicht unbedingt vertragen und mein Sonntag endete vor der Porzellanschüssel. Nicht schön aber die Wahrheit.
To Do's für die kommende Woche:

  • Weiterhin Autofahren üben
  • Weiterhin Englisch reden (es ist schon viel besser geworden)

Diese beiden Punkte sind vorrangig wichtig für mich.
Bis bald eure Franzi

Milo und die Kazen freunden sich an

Wenn der Hund auswandert

Als wir uns damals entschlossen auszuwandern war direkt klar, das unser Hund Milo mitkommen würde. Ich oder eher wir wären nie im Stande gewesen, ihn wieder abzugeben. Viel zu sehr hat dieses flauschige Fellschwein uns um unseren Verstand gebracht. Milo ist für mich nicht nur ein Haustier sondern ein gleichwertiges Familienmitglied und mein Baby. Natürlich war der Gedanke, dass er so lange fliegen würde nicht prickelnd aber man konnte es nicht umgehen. Vornweg genommen möchte ich sagen, dass ich mein Tier nie in den Urlaub mitnehmen würde, denn diese Strapazen sind einfach zu groß. Auswanderung ist aber halt nicht gleich Urlaub.
Sein Haustier nach Australien zu bekommen ist gar nicht so einfach, die Einreisebestimmungen sind klar definiert und müssen genau eingehalten werden.
Um an die gewünschten Informationen zu kommen googelten wir einfach wieder und auf der Seite des australischen Veterinäramtes fanden wir eine Checkliste zum importieren von Tieren, dort sind alle Schritte genau definiert. Wir suchten uns also als erstes einen Tierarzt in Bremen, der sich mit Ausreisen von Tieren auskennt.
Als allererstes muss festgestellt werden, ob der Hund einen implantierten Chip besitzt denn dieser muss bei jedem Tierarztbesuch ausgelesen werden. Milo und die Mehrheit aller Hunde in Deutschland besitzen eigentlich einen implantierten Chip.
Der nächste Schritt ist die Tollwutimpfung. Diese ist für die Ausreise elementar wichtig. Einen Monat nach der Impfung wird dann ein Tollwutantikörpertest in Form von einem Bluttest durchgeführt. Der Hund darf nämlich erst sechs Monate nach erfolgreichen Test nach Australien einreisen.
Ist der Antikörpertest positiv muss alles durch den Amtstierarzt beglaubigt werden.
Nach der Beglaubigung kann dann eine Importgenehmigung an das australische Gouvernement gestellt werden. Das genehmigen hat keine drei Tage gedauert und war somit schnell durch. Jetzt konnte Milos Flug und im Anschluss die Quarantänestation gebucht werden. Hierzu kann ich sagen, dass es sich wirklich lohnt Preise zu vergleichen. Die Preisspanne ist riesig und unterscheidet sich teilweise um 5000€. Wir entschieden uns für die Firma ZooLogistics (http://www
.zoologistics.nl/) aus Amsterdam und einen Flug von Amsterdam über Singapur nach Melbourne.
Milo (große Box) beim Verladen zum letzen Flug)
Danach hatten wir erstmal etwas Pause.
70 Tage vor Abflug fingen wir mit der ersten Spot On Behandlung (gegen Zecken, Flöhe & Parasiten) an. Der Spot On muss alle 28 Tage erneuert werden, da der Schutz konsequent aufrechterhalten werden muss. 21Tage nach Beginn der Behandlung musste nochmals eine Blutkontrolle auf verschiedene Erreger durchgeführt werden.
14 Tage vor Abreise wurde dann mit der inneren Parasitenbehandlung begonnen. Hier bekommt der Hund zwei dicke Tabletten durch den Tierarzt. Die Behandlung muss innerhalb von fünf Tagen vor Abreise nochmals durchgeführt werden. Im Anschluss erfolgt dann direkt die finale Untersuchung zur Flugtauglichkeit des Tieres.
Wichtig ist, das der Tierarzt jeden Schritt detailliert in den Hundepass eintragen muss damit es später zu keinen Unstimmigkeiten kommt. Die erlaubten Medikamente werden übrigens vom Gouvernement vorgeschrieben, man kann sich also nicht die leichteste 'Chemiekeule' wählen.
Hat der Hund das GO bekommen muss man mit allen Dokumenten nochmals zum Amtstierarzt denn dort werden alle Dokumente nochmals beglaubigt. Nun kann der Hund endgültig fliegen. Wir konnten somit alle relevanten Dokumente zur Logistikfirma schicken.
Einige Tage vor Abflug haben wir Milo freiwillig zum Friseur gebracht. In anbrachtet der Tatsache, dass er in der Quarantänestation ständig untersucht wird, schnitten wir sein Fell kurz, ebenfalls konnte er so nochmals auf Flöhe und Co kontrolliert werden.
Einen Tag vor Abflug fuhren wir mit Milo nach Amsterdam los, da die Abgabe bei ZooLogistics am nächsten Morgens sehr früh vorgesehen war.
Bei ZooLogistics wurden wir wirklich nett begrüßt. Zusammen checkt man alle Unterlagen durch und bespricht die Flugdaten, denn damit wird später der Flug getrackt. Danach folgte der wirklich traurige Abschied (darauf will ich gar nicht näher eingehen).
Wichtig ist noch zu wissen, das Tiere nach Australien nur Cargo, also als ein Gegenstand, einreisen dürfen. Deshalb mussten wir eine Firma beauftragen, als privat Person hat man leider keinerlei Möglichkeiten.
Einige Tage nach Ankunft & überstandener Gastritis
In Melbourne wird der Hund dann von der Quarantänestation abgeholt. Nun folgt erstmal warten, warten,warten. Ist der Hund Symptomfrei kann er nach 10 Tagen abgeholt werden.
Der ganze Aufwand war nicht nur für uns sondern auch für Milo sehr Nervenaufreibend, dennoch war ich wahnsinnig froh, dass er nach fast 14 Tagen Abwesenheit wieder bei uns war.
Das ganze Prozedere also Flug, Tierarzt, Quarantäne hat uns ca. 3500€ gekostet. Ein stolzer Preis aber nicht umgehbar, denn Familie gehört zusammen.
Nun ist dieser Post doch viel länger geworden als gedacht aber kürzer konnte ich mich einfach nicht fassen.

Viel Spaß beim lesen,
eure Franzi

Wochenrückblick #1

 Die erste Woche unseres Abenteuers ist vorbei. Zeit um ein Fazit zu schreiben. Da mir das schreiben wirklich Spaß macht und ich nur positives Feedback zurückbekomme, werde ich mir wohl angewöhnen wöchentlich einen Rückblick zu schreiben.
Abflug in Bremen 
Am besten fange ich bei Sonntag an, denn dort hat alles begonnen. Die letzten Stunden am Flughafen in Bremen waren wirklich schön und nochmal wahnsinnig emotional. Fast die ganze Familie & unfassbar viele Freunde sind zum verabschieden gekommen. Über diese Tatsache habe ich mehr wirklich gefreut, denn auch wenn ich vorher versucht habe so viele Treffen wie möglich unter einen Hut zu bringen, habe ich es nicht geschafft allen persönlich auf Wiedersehen zu sagen.
Der Abschied kurz vor'm boarding war wirklich traurig. Ich hatte mir fest vorgenommen nicht zu weinen um stark für die anderen zu sein. Als ich mich von meiner Oma verabschieden musste, war es dann aber doch unmöglich nicht zu weinen. Oma ist einfach was ganz besonderes.
Trotz allem war ich froh endlich im Flugzeug zu sitzen. Die Aufregung und Anspannung der letzten Wochen war endlich mal verschwunden.
Abschied von den liebsten Freunden
Durch die Zeitverschiebung kamen wir Dienstag früh gegen 7:00 Uhr in Brisbane an. Bis wir bei unserer Familie waren dauerte es aber noch über eine Stunde. Wir mussten durch diverse Kontrollen und mussten ebenfalls noch unser Gepäck holen. Leider war meine Tasche auf dem Flug kaputt gegangen und wir mussten erst mal die Hälfte der Kleidungsstücke zurück stopfen. Gott sei Dank ist im inneren alles heile geblieben & nichts ist verschütt gegangen. Ich bin unendlich dankbar, dass ich meine Schlüppis nicht auf dem Gepäckband einsammeln musste :).
Da wir früh morgens angekommen sind wollten wir den Tag über auch wach bleiben um so wenig wie Möglich vom Jetlag zu merken. Zu Hause frühstückten wir in Ruhe mit der Familie, gingen danach duschen und im Anschluss einkaufen. Leider meldete sich Mittags die Quarantänestation aus Melbourne, da es Milo nicht gut ging. Wir mussten entscheiden ob ein Tierarzt hinzugezogen werden sollte. Wir willigten natürlich direkt ein. Nichts ist wichtiger als die Gesundheit von Milo. Nachmittags fuhren dann gemeinsam mit der Familie nach „South Bank“ und 'feierten' unsere Ankunft. Gleichzeitig kam Gott sei dank ein aufmunternder Bericht vom Tierarzt. Muckbert hatte sich zwar eine Colitis durch den Stress zugezogen aber war nicht lebensbedrohlich in Gefahr.
Mitte der Woche erledigten wir viele Kleinigkeiten. Wir besorgten uns australische Handykarten (Handytarife sind hier soviel günstiger), eröffneten unsere Konten auf der Bank und kauften notwendige Dinge. Nebenbei wurde natürlich das feeling, endlich wieder da zu sein, genossen.
Ab Donnerstag wurde das Wetter schlechter und es regnete wirklich ununterbrochen. Meine Laune wurde dementsprechend auch schlechter. Zusätzlich merkte ich den Jetlag doch kräftig. Die Nächte waren einfach noch zu kurz. Ich verbrachte den halben Donnerstag damit alles schlecht zu reden und mauserte mich zu einer richtigen Pessimistin. Nach einer riesigen Mütze Schlaf (10 Stunden) war das aber dann auch passé.
Freitag erledigten wir wieder ein paar Einkäufe und abends ging es zu einem Konzert der örtlichen Schule. Wahnsinn wie musikalisch die Schüler hier sind. Es war ein riesiges Orchester mit Geigen, Cellos, Pauken, Trompeten uvm.
Samstag war dann der große Tag. Milo konnte endlich aus der Quarantänestation abgeholt werde. Pascal flog schon früh morgens los nach Melbourne und ich bereitete zu Hause alles vor.
Die Freude abends war wirklich riesig groß und ich fühlte mich zum ersten Mal wirklich angekommen. Mein Baby war wieder bei mir.
Milo's Ankuft

Heute, Sonntag, konzentrieren wir uns ganz auf den Hund. Er soll erst mal in Ruhe ankommen, runterkommen und seine Colitis auskurieren. Ich bin für den Moment zu Frieden.

Meine/Unsere Do's für kommende Woche:
  • Im Linksverkehr Autofahren lernen
  • Ein Auto kaufen
  • Immobilien besichtigen
  • Krankenversicherung abschließen
  • Jobangebote checken
Ich wünsche euch einen fanatischen Start in die nächste Woche. Ich hoffe diese Art von Beitrag gefällt euch ebenfalls.

Bis bald, eure Franzi

Wie plane ich eine Auswanderung?!

Die wohl meist gefragte Frage der letzten Woche war definitiv die, wie man auswandert. Um ehrlich zu sein war ich am Anfang genauso planlos wie viele andere. Im Fernsehen sieht man immer wieder 'Auswanderer' die nach Mallorca umsiedeln, allerdings kann ich euch direkt sagen, dass eine Auswanderung nach Australien viel schwieriger und umfangreicher ist.
Wie wir unsere Auswanderung geplant haben soll absolut kein Maßstab sein sondern dient allein als Veranschaulichung.
Vornweg gesagt, wir haben unsere Auswanderung von Anfang bis Ende in Zusammenarbeit mit unserer 'Immigration-Agentin' Margot geplant. Das kostet natürlich mehr Geld aber wer sich schon mal mit dem australischen Gouvernement beschäftigt hat, weiß wie anspruchsvoll die Voraussetzungen sind. Ein kleiner Fehler und das komplette Visum muss neu beantragt werden. 

Ich würde jedem raten, seine Auswanderung mit einer Agentin zu planen (meine Meinung).
Unsere Immigration-Agentin fanden wir damals über Google. Pascal schrieb sie an und schilderte ihr unser Vorhaben. Sie meldete sich relativ schnell zurück und schlug ein Beratungsgespräch über Skype vor. Dieses kostete 120$. Diese 120$ werden allerdings bei Inanspruchnahme der Dienste verrechnet. Wir skypten und gingen Schritt für Schritt alles durch. Sie schilderte uns welche Möglichkeiten für uns in Frage kommen würden. Jedes Visum hängt von dem australischen Punktesystem ab. Als Voraussetzung überhaupt ein Visum zu bekommen benötigt man mindestens 60 Punkte. Erst dann kann ein Visum beantragt werden. Punkte bekommt man unter anderem für: Alter, Beruf, Berufserfahrung, Sprachkenntnisse, usw. Uns wurde direkt geschildert, das mindestens einer seinen Beruf anerkennen lassen muss, da dies 20 relevante Punkte bringt. Direkt war klar, dass dies Pascal machen wird. Er wurde also zum Hauptantragsteller und ich die Nebenantragstellerin. Für mich bedeutet das also, dass ich immer an Pascal hänge. Verliert er das Visum, verliere ich auch alles. Verlässt er mich, muss ich raus (was ich nicht hoffe ;)).
Da wir das Glück haben, hier Familie zu haben erreichten wir nach der Rechnung 65 Punkte. Somit sagte uns Margot, wir könnten das 489 Family Sponsorship Visum beantragen. Pascal und ich überlegten noch einige Tage und buchten dann Margots Dienste.
Als erstes wurde also die Berufsanerkennung beantragt. Dafür benötigte Margot verschiedene Dokumente von Pascals Arbeitgeber und das Ausbildungszeugnis. Gesammelt konnte der Antrag an das australische Gouvernement gestellt werden. Nach ca. drei Monate kam der Bescheid, dass die Berufsankernennung erfolgreich war. Der erste Schritt Richtung Auswanderung war also absolviert.
Bevor wir einen Antrag stellen konnten mussten einige Voraussetzungen erledigt werden. Dazu gehörten:

  • Ein Sprachtest den wir beide absolvieren mussten. Das Gouvernement schreibt in diesem Fall vor, welcher zu erledigen ist. Wir konnten zwischen dem IELTS oder PTE Test wählen. Pascal absolvierte den ILTES in Bremen und erzielte direkt die vorausgesetzte Punktzahl. Ich hingegen machte den PTE in Frankfurt und erzielte ebenfalls direkt die zu benötigende Punktzahl.
  • Ein Medizintest den wir ebenfalls beide absolvieren mussten. Dafür fuhren wir nach Berlin, da dort eine Arztpraxis praktiziert die vom australischen Gouvernement zugelassen ist. Der Medizintest beinhaltet eine umfangreiche körperliche Untersuchung, Blut- und Urinprobe und ein Röntgenuntersuchung der Lunge.
  • Nachweis der Verwandtschaft. Pascal musste die Geburtsurkunden seiner Familie einreichen um nachzuweisen, das er und sein Cousin wirklich miteinander blutsverwandt sind.
  • Nachweis der Echtheit unserer Beziehung. Wir mussten durch alte Bilder und Briefe, die unsere Freunde schrieben, nachweisen, das wir wirklich länger als 12 Monate zusammen sind.

Als endlich alle Dokumente beisammen waren, konnten wir eine 'Expression of Interest' (EoI) stellen, dass bedeutet man bekundet dem australischen Gouvernement sein Interesse. Zwei mal im Monat lädt das Gouvernement dann die Antragsteller der EoI ein, einen Antrag auf das jeweilige Visum zu stellen. Dabei gilt es zu beachten, je mehr Punkte man vorzuweisen hat, desto schneller wird man eingeladen denn jeder Runde, steht nur ein bestimmtes Kontingent zur Verfügung. Diejenigen, die die meisten Punkte haben werden bevorzugt. Bei uns dauerte dieser Antrag ca. drei Monate.
Nachdem wir eingeladen wurden unser Visum zu beantragen reichte Margot nochmals alle Dokumente (die selben wie bei der EoI) ein und zwei Wochen später kam dann die Nachricht das unser 489 Visum bewilligt wurde. Wir hatten das GO für Australien bekommen :). Das 489er ist auf vier Jahre begrenzt, aber wenn man bestimmte Auflagen erfüllt kann man nach zwei Jahren ein permanentes Visum beantragen. Hierzu müssen die oben genannten Punkte nochmals erfüllt werden. Allerdings ist dieser Antrag dann um einiges schneller durch und dauert nicht nochmal ein Jahr.
Die gesamte Auswanderung hat ohne die Kosten für Milo (der bekommt nochmal einen eigenen Post) ungefähr 10.000 Euro gekostet.
Wie ihr seht ist so eine Auswanderung gar nicht mal so einfach. Viele Anweisungen und Voraussetzungen müssen erfüllt werden um erfolgreich zu sein. Ich hoffe ich konnte euch das Thema Auswanderung etwas näher bringen :).
Bis bald, eure Franzi

Vier Monate Australien

Die Zeit rennt - Seit vier Monaten sind wir nun hier. Um ehrlich zu sein kommt es mir nicht wirklich wie vier Monate vor, denn gefühlt habe...